EBENE ZWEI
2019 / Uni Kassel
Ebene Zwei ist eine Überarbeitung des deutschen Pavillons auf dem Gelände der Biennale in Venedig. Dieser wurde 1938 von den Nationalsozialisten umgebaut und erhielt somit eine autoritäre und monumentale Ausstrahlung, welche weder zeitgemäß ist noch gegenwärtige Werte verkörpert.
Ebene Zwei versucht diese Ausstrahlung zu brechen, indem das Projekt mit zwei, durch den Bestandspavillon geführten, raumhaltigen Scheiben mit der gegebenen Symmetrie des Baus durchstößt.
Die horizontale Scheibe schafft eine zweite Ebene im Ausstellungsraum, von der aus ein Wechsel der Perspektive auf die Ausstellung möglich ist. Um den Blick des Betrachters auf die Ausstellung zu lenken, ist die Fassade der Horizontalen transluzent verglast, wodurch sie das Licht streut, Schlagschatten minimiert und den Blick in die Umgebung des Pavillons blockiert. Durch die vertikale Scheibe wird eine neue Eingangssituation geschaffen, die nun weniger monumental erscheint, da sie nicht mehr die Mitte des Pavillons markiert und durch eine offenere Gestaltung einladender wirkt. Sie ermöglicht die Erschließung der neu entstandenen zweiten Ebene und öffnet durch ihre verglaste Fassade den Blick in die Umgebung, während sie jenen auf die Ausstellung versperrt. Hierdurch bekommt der Besucher Gelegenheit, seine Gedanken von dieser zu lösen, um den Effekt des Perspektivwechsels verstärkt wahrzunehmen und einen Schnitt zwischen der ersten und zweiten Betrachtung der Ausstellung zu setzen.






